Blutegeltherapie

Bei der Blutegeltherapie werden speziell dafür gezüchtete Egel eingesetzt oder aber wild gefangene Egel, die aus hygienischen Gründen frühestens 32 Wochen nach Fang als medizinische Egel zugelassen werden.

Der im Speichel der Blutegel enthaltene Stoff Hirudin wirkt starkt gerinnungshemmend.
Calin wirkt deutlich länger als Hirudin und ist ebenfalls gerinnungshemmend. Durch diesen Stoff blutet die Wunde oft länger als 12 Stunden nach und sorgt somit für einen sanften Aderlass und eine ausreichende Wundreinigung.
Hyaluronidase ist ein Enzym, das die Durchlässigkeitsschranke der Zell- und Gefäßwände heruntersetzt und damit für ein gutes Durchdringen der Wirkstoffe in das Gewebe fördert.
Egline hemmen die Verdauungsproteasen (eiweißspaltende Enzyme) und wirken so entzündungshemmend.
Orgelase wirkt gefäßerweiternd und beschleunigt den Lymphstrom.
Dies sind nur einige Inhaltsstoffe des Speichels des Blutegels. Alle gemeinsam bewirken die guten Heilungsergebnisse.

Als Nachteil bei der Blutegeltherapie wird oft die lange recht starke Nachblutung empfunden. Aber genau das ist es, was mit dem Egel erzeugt werden soll: der sanfte Aderlass.

Anwendungsgebiete der Blutegel:
– Abszesse, Exzeme, allgemein. Hautveränderungen
– Arthritis
– Arthrose
– Ataxie
– Bandscheibenvorfälle
– Blutohr
– eitrige Wunden
– Furunkel
– Entzündungen
– Gelenkgallen
– Hämatome
– Bänderverletzungen
– Muskelbeschwerden verschiedener Arten
– Narbenbehandlung
– Rheuma
– Spondylose
– venöse Stauungen
– Wundheilung
– entzündete Zeckenbisse, Insektenstiche
Die Aufzählung ist nicht abschließend…